„Weltweit“ von Deutschland aus

Hallo Bernd, du wurdest mir als potenzieller Interview-Partner für „weltweit“ vorgeschlagen… Was glaubst du, warum?
Bernd: Vielleicht, weil ich öfter bei Solo&Co auftauche und (lacht) - ich bin vermutlich auch keine ganz langweilige Person.
Wenn du dich mit wenigen Sätzen vorstellen solltest – was sollten die Leser über dich wissen?
Bernd: Ich war 29 Jahre Informatiker, habe danach noch Arbeits- und Organisationspsychologie studiert. Seit drei Jahren mache ich nun Gemeindecoaching für Revitalisierung im Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden und auch Österreich. Mein Frührentnerstatus seit letztem Jahr gibt mir da noch mehr Freiheit, als ich zuvor schon als Freiberufler hatte. Mit 19 bin ich in einer Jugendevangelisation von Wiedenest Christ geworden und hatte auch später immer wieder Kontakt zu Missionaren. Nach einem elfwöchigen Basiskurs bei Wycliff 1994 wäre ich gerne als Missionar in die Computerlinguistik und Bibelübersetzung eingestiegen. Aber Gott hatte offenbar andere Wege und so bin ich in Deutschland geblieben. Heute bin ich in der Gemeindeleitung der International Baptist Church in Bielefeld tätig und vielfältig auch international aktiv. Generell bin ich sicher also eher ein „Generalist“ als ein „Spezialist“.
Welchen Platz hat der „weltweit“-Aspekt in deinem Alltag und welche Rolle spielen dabei für dich Gott und dein Glaube?
Bernd: Ich bin ein ausgeprägter Netzwerker und versuche, mein Leben mit einer Reich-Gottes-Perspektive zu leben. So baue ich Kontakte zu verschiedenen Auslandsprojekten auf wie in Indien, Kenia, Bolivien, Türkei oder Israel, die ich zum Teil auch schon selbst besucht habe. Auch lade ich immer wieder Missionare zu Vorträgen in unsere Gemeinde ein und pflege persönliche internationale Kontakte. Prinzipiell kann ich mir auch vorstellen, noch einmal selbst ins Ausland zu gehen, aber das müsste Gott schon klar bestätigen. Junge Leute zu ermutigen, Auslandserfahrungen zu machen, liegt mir am Herzen, damit sie einen weiteren Weltblick bekommen. Bei allem ist mir wichtig, Jesus im Mittelpunkt zu haben und mich vom Heiligen Geist leiten zu lassen.
Du bist selbst Single und hast schon einige Lebenserfahrung: Was würdest du zum Stichwort "weltweit" gerne anderen Singles mitgeben?
Bernd: Die Reich-Gottes-Perspektive ist weltweit und ich mache auch Singles Mut, offen dafür zu sein, was Gott diesbezüglich mit jedem vorhat: Vielleicht sollen sie selbst ins Ausland gehen, Missionare unterstützen oder noch etwas ganz Anderes. Als Singles suchen wir Gemeinschaft und das ist gut so. Aber der Blick über einen selbst hinaus ist genauso wichtig. Wenn man als Single allerdings alleine die Heimat verlässt, sollte man darauf achten, dabei seelisch nicht unterzugehen und auch nicht immer nur in der Geberrolle zu sein. Neue Kontakte knüpfen sich mit zunehmendem Alter nicht leichter, und wir Männer tun uns da offenbar ohnehin etwas schwerer.
Bei Solo&Co generell und auch „weltweit“ überwiegen ja die Frauen. Hast du eine Idee, was noch mehr Single-Männer für den Bereich „weltweit“ motivieren könnte? Du sprichst in diesem Zusammenhang ja auch gerne von „Solo&Co 2.0“.
Bernd: Ich denke, dass Frauen Solo&Co gegründet und geprägt haben, hat sehr viel Gutes zum heutigen Profil beigetragen und die ganze Bewegung sehr erfolgreich in ihre „Erdumlaufbahn“ gebracht. Wir sollten aus meiner Sicht aber eigentlich zum Mond oder Mars fliegen... So gibt es manchmal ein spezielles Vokabular und Angebote, die Männer weniger ansprechen. Ich glaube, der „klassische Mann“ möchte eher etwas machen und tun, als sich mit seiner Innenwelt zu beschäftigen. Viele Männer würden vermutlich gerne eine Fundraising-Aktion für ein Projekt aufziehen oder an einem praktischen Auslandsarbeitseinsatz teilnehmen. Der bisherige Solo&Co-Fokus liegt jedoch auf „Gemeinschaft“. Wenn die aber nicht zum Selbstzweck werden soll, sondern die Perspektive auf „Sinnstiftung“ liegt, halte ich es für wichtig, Gemeinschaft mit Auftrag zu kombinieren – beispielsweise eine Gemeindegründungs- oder -Revitalisierungsgruppe zusammenzustellen und dann in Gemeinschaft Gemeinde zu bauen.
Und warum bist du selbst ab und zu beim Solo&Co-Stammtisch dabei?
Bernd: Ich vernetze mich gerne mit Leuten, in diesem Fall anderen Singles, die auch einen weltweiten Horizont und Gottes Reich im Blick haben, also mit mir auf ähnlicher Wellenlänge liegen.
Dein Schlusssatz für diesen „Weltweit“-Artikel…
Bernd: Singles haben oft besondere Bedürfnisse, aber die Welt mit Jesu Augen zu sehen, kann uns sehr bereichern. Der Singlestatus bietet dabei oft mehr Möglichkeiten, uns in Gottes weltweitem Reich einzubringen, die familiär Gebundenene oft so nicht haben.
Herzlichen Dank für das interessante Gespräch!
Wer Interesse an unserem „Weltweit-Netzwerk“ hat, kann hier in Kontakt treten.