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Wie sich Zwei gefunden haben

Bei einer Solo&Co-Reise in die Algarve haben sich Lena und Reinhard kennengelernt. Aus den Spaziergängen am Strand hat sich etwas wunderbares entwickelt...

Lena lebt in Frankfurt am Main und arbeitet im Bereich Augenoptik, ist gerne draußen, am liebsten am, im und auf dem Wasser. Reinhard hat seinen Lebensmittelpunkt in Bensheim und arbeitet im Jobcenter als Fallmanager. Er ist am liebsten draußen, geht gerne in den Bergen wandern, fährt viel Fahrrad und führt immer wieder mal lustige Sketche auf, wie "Dinner for One" oder etwas von Loriot.

Wie und wann seid ihr zu Solo&Co gekommen?

Auf der Suche nach Reisen in den sonnigen Süden, mit Menschen in ähnlicher Lebenssituation, fanden wir über das Reiseportal der Liebenzeller Mission die Solo&Co-Freizeit in Portugal.

Wie war eure Lebenssituation vor dem Kennenlernen?

Reinhard: Einsam. Ich fragte mich, für wen mache ich das alles? Arbeiten gehen, Überstunden, den Alltag meistern, Schwierigkeiten bewältigen, ohne einen konkreten Sinn in all dem zu finden. Ich habe viele Single-Events mitgemacht, Wanderungen, Reisen. War auf der Suche nach einer Partnerin, aber auch nach Austausch und Erlebnissen mit Menschen in der gleichen Lage.  

Lena: Ich war fast mein ganzes Leben solo. Ich begann mich darauf einzurichten, solo zu bleiben und überlegte, wie ich die nächsten Jahrzehnte meines Lebens gestalten möchte. So suchte ich neue Impulse zum Ausleben meiner weiblichen Stärken. Mich belastete es, zu oft "meinen Mann" stehen zu müssen. Ich hatte mich früher schon mit Weiblichkeit und Männlichkeit im Licht der Bibel befasst, doch erst 2023 fand ich durch neue Podcasts echte Gamechanger für mich. Um nur ein Beispiel zu nennen: das Weibliche ist empfangend. Für mich erstmal eine Provokation, denn steht nicht geschrieben "Geben ist seliger als nehmen"? Geschenktes anzunehmen fiel mir einfach schwer. Genau wie das Loslassen meiner Erwartungen. Stattdessen strebte ich danach, im Leben die Kontrolle zu behalten, indem ich versuchte, möglichst viele Szenarien schon vorher zu durchdenken. Umfassend Planen, mich absichern, gerne auch doppelt und dreifach. Sicher, diese Fähigkeit ist zeitweise notwendig, schließlich trägt ein Single alle Risiken allein. Doch in Bereichen, wo ich meinem femininen Naturell mehr Raum geben möchte, bedeutet dies, mich zu öffnen, für das was kommt. Nicht erst abgleichen, ob es zu dem passt, was ich mir erhofft oder vorgestellt habe. Nicht überlegen, wie ließe sich das eventuell noch verbessern, optimieren? Es bedeutet auch, anderen die Chance lassen, auf ihre eigene Weise ein Segen zu sein. Auch mir. Das erfordert Demut. Bei Geschenken oder Komplimenten nicht reflexartig zur Frage springen, wie ich mich revanchieren kann. Erstmal im Glück des Beschenkt-seins verharren. Ohne Gedanken an mögliche Verpflichtungen.

Wo und wie seid ihr euch dann nähergekommen?

Lena: Bei der Solo&Co-Reise in die Algarve im Mai 2024 ergaben sich immer wieder Begegnungen, am schönsten bei Spaziergängen am Strand. Doch zunächst war mir wichtig, Reinhard in meinem alltäglichen Umfeld kennenzulernen. Das ergab sich dann zum Glück schneller als gedacht. Obwohl die Entfernung zwischen unseren Wohnorten 1,5 Stunden beträgt.

Wie hat sich euer Leben seitdem verändert?

Reinhard: Wir telefonieren jeden Abend und verbringen am Wochenende möglichst viel Zeit miteinander. Es ist unfassbar schön, Dinge gemeinsam zu erleben, sei es Einkaufen, eine rasante Karussellfahrt, ein Feuerwerk, das alltägliche Abenteuer Bahnfahren oder die Erschöpfung vom langen Arbeitstag. Wir feiern jeden gemeinsamen Augenblick und danken Gott aufrichtig für sein Wunderwerk an uns.

Wie geht's bei euch weiter?

Lena: Wir hoffen, Gott schenkt uns noch sehr viel Zeit für zahlreiche weitere, schöne Erlebnisse zusammen!

Die Fragen stellte Walter Lutz