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Einzelzimmer oder Doppelzimmer?

Eine Freizeit steht an. Die brennende Frage: Nehme ich ein Doppelzimmer oder lieber ein Einzelzimmer?

Teile ich mir auf einer Reise ein Zimmer mit einer anderen Person oder will ich alleine das Bad nutzen und nicht auch dort noch Rücksicht nehmen?

Jemanden zu finden, die mit mir das Zimmers teilt, ist im Rahmen von Datenschutz gar nicht mehr so einfach. Früher gab es eine Teilnehmerliste, so dass ich mich mit jemanden absprechen konnte. Heute muss ich fragen, wer mitfährt. Wer von meinen Bekannten und Freundinnen hat sich auch angemeldet? Oder ich nehme Kontakt mit der Anmeldestelle auf und frage nach, wer noch auf der Suche nach einer Zimmerpartnerin ist.

Ich muss gestehen, dass ich nichts gegen ein Einzelzimmer habe. Keine Rücksicht zu nehmen, wenn ich nachts noch mal auf Toilette muss, die Dinge einfach ins Zimmer zu legen, ohne groß Ordnung zu halten, das ist schon angenehm.

Doppelzimmer teilen, heißt Rücksicht nehmen. Rücksicht nehmen heißt: etwas mehr zu planen. Wer benutzt wann das Badezimmer, wer geht wann ins Bett? Wenn ich später komme, wie bekomme ich mein „ins Bett gehen“ so geräuschlos wie möglich hin, ohne die andere zu stören? Was kann ich im Laufe des Tages schon regeln, damit ich nachts nicht erst noch alles Mögliche suchen muss.

Also: Warum sollte ich mich dem immer wieder aussetzen, wenn es doch viel bequemer ist, ein Einzelzimmer zu buchen!

Zu zweit kann ich nochmal den Tag durchgehen, kann Gedanken mit jemandem teilen und Feedback bekommen. Ich merke, es hat auch damit zu tun, dass ich die Chance nutzen will, gemeinschaftsfähig zu bleiben oder an anderen Stellen wieder zu werden. Dabei geht es nicht nur um Rücksichtnahme, es geht auch darum zu verstehen, was ich brauche und auf was ich verzichten kann. Wie bringe ich das ins Gespräch, wenn jemand mich fragt, ob wir uns ein Zimmer teilen? Wie spreche ich es an, wenn meine Bedürfnisse mit den Gepflogenheiten meiner Zimmernachbarin kollidieren?

Es ist ein Übungsfeld, eins von vielen, das wir Singles immer wieder suchen sollten, damit wir gemeinschaftsfähig werden und bleiben. In solchen Situationen werden wir geschliffen, weil wir uns am anderen reiben. In solchen Situationen erfahren wir Korrektur, wenn die anderen diese Chance auch nutzen und uns Feedback geben. Was ich in solchen Situationen immer wieder lerne, ist, dass die andere anders fühlt, denkt und handelt, als ich es tun würde. Gott hat jeden und jede von uns einzigartig gemacht. Da, wo wir uns begegnen, wird es deutlich, wie Gott uns zusammengestellt hat, dass wir lernen können. Das gilt für Frauen wie für Männer.

Gemeinschaft zu lernen, gemeinschaftsfähig zu bleiben, damit beschäftigt sich die Fachstelle Gemeinschaft. Dazu gibt es den Kurs „together“ und den Stammtisch „talk together“. Lass dich ein auf den und die andere. Lass dich ein darauf, dass Gott dich formen will, damit du noch mehr zu dem Diamanten wirst, den er schon längst in dir sieht.

Herzliche Einladung sich mit anderen auf den Weg zu machen z.B. beim Stammtisch „talk together“ am 6. April 2025 und Modul A vom Kurs „together“ am 17. Mai 2025.

Sabine Lente, Fachstelle Gemeinschaft